Biodiversität in der Landwirtschaft

In der Schweiz kennt man knapp 50’000 Arten von Tieren, Pflanzen, Pilzen und Bakterien. 3500 Arten stehen auf der roten Liste der gefährdeten Arten. Die Landwirtschaft kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten, um die bedrohten Arten zu erhalten. Denn fast die Hälfte der bedrohten Arten in der Schweiz ist auf Kulturland angewiesen. Artenvielfalt führt unter anderem zu fruchtbareren und stabileren Böden, hält Schädlinge in Schach und sorgt für die so wichtige Bestäubung der Obstbäume.

Die Biodiversität in der Kulturlandschaft ist gefährdet. Durch den hohen Gebrauch von Pestiziden und Dünger sind viele Arten bedroht. Nützliche Insekten und Wildkräuter werden dezimiert. Durch Verinselungen von Lebensräumen wird der Austausch von Wildtierpopulationen verunmöglicht. Daneben zerstört die zunehmende Zersiedelung zum Verlust wichtiger Lebensräume für seltene Tier- und Pflanzenarten.

Heute sind viele Möglichkeiten bekannt, welche die Biodiversität fördern können. So bieten beispielsweise Restverunkrautungen neben den Feldern Lebensräume für Nützlinge und dienen als Ablenkfutter für Schädlinge. Mit den richtigen Kräutern können die Schädlinge von den Feldern teilweise fast vollständig ferngehallten werden ohne dabei problematische Pestizide einsetzen zu müssen.

Ein Beispiel aus dem Handbuch zur Biodiversität auf dem Landwirtschaftsbetrieb zeigt, wie Biodiversität gefördert werden kann. „Der Sturm Lothar hatte mehrere Hektaren unseres Fichtenwalds umgeworfen. So entstand ‚fast von selbst‘ ein artenreicher Waldrand mit grosser Vielfalt an Sträuchern, Schmetterlingen, Wildbienen und Vögeln. Nach diesem Beispiel wollen wir nun andere Waldränder aufwerten.“ (Roland und Priska Wismer, Bauernfamilie im Mittelland)

Neben diesen beiden Beispielen gibt es unzählige andere Varianten, wie die Biodiversität gefördert werden kann. Nun ist es wichtig, dass möglichst alle Bauernhöfe die Biodiversität berücksichtigen bevor es zu spät ist.