Renten stärken – Ja zur AHV+ Initiative
Am 25. September stimmen wir über die AHV+ Initiative ab. Eine einmalige Chance, jetzt die soziale 1. Säule unseres Rentensystems zu stärken. Mit der Initiative werden die AHV-Renten um zehn Prozent steigen. Für eine alleinstehende Person bedeutet das durchschnittlich 200 Franken und für Ehepaare 350 Franken mehr Rente pro Monat.
Die AHV ist die sicherste und rentabelste Rentenvorsorge. Seit 1975, als die letzte deutliche Rentenerhöhung stattfand, sind die Lohnbeiträge für die AHV stabil bei 8.4 Prozent (Arbeitnehmende und Arbeitgebende je 4.2 Prozent). Da sieht es bei der Pensionskasse ganz anders aus. Ihre Beiträge sind kontinuierlich gestiegen und erreichen heute 18 Prozent und mehr. Und dies bei sinkenden Rentenauszahlungen, weil zu wenig Rendite erzielt wird. Die grosse Stärke der AHV ist das geniale Umlageverfahren: Das Geld wird eingenommen und gleich an die RentnerInnen verteilt. So müssen keine riesigen Vermögen angehäuft werden, wie für die Pensionskassen. Dort lagern mittlerweile 970 Milliarden Franken. Dieses Geld muss verwaltet sowie sicher und gewinnbringend angelegt werden. In der Zeit von Negativzinsen und Börsenflaute eine fast unmögliche Aufgabe – und eine teure: Rund 6 Milliarden Franken geben die Kassen für Verwaltung der Versicherungskonten und des Anlagevermögens aus. Geld, das die Versicherten zahlen müssen. Bei der AHV sieht das anders aus: Weil Löhne und Beschäftigungszahlen stets gestiegen sind, haben auch die Einzahlungen in die AHV kontinuierlich zugenommen und so die längere Lebenserwartung und die grössere Anzahl an RentnerInnen verkraftet. Die Wirtschaftssteigerung konnte in die Renten mitgenommen werden. Erst 2014 ist die AHV ins Minus gerutscht. Für die Babyboomer-Generation, die jetzt ins Pensionsalter kommt, wird es eine Zusatzfinanzierung brauchen, darüber wird bereits diskutiert.
Die AHV ist auch sozial. Denn egal wie viel jemand verdient, er oder sie zahlt auf das gesamte Einkommen 4.2 Prozent AHV-Beiträge. Die Renten sind aber gedeckt. Eine Maximalrente für Alleinstehende beläuft sich immer auf 28‘200 Franken pro Jahr.
Die bürgerliche Mehrheit in der nationalrätlichen Sozialkommission will dieses soziale und robuste System schwächen. Geht es nach ihnen, wird es nichts geben, um die sinkenden Pensionskassen aufzufangen. Mit der Einführung eines Automatismus wollen sie uns gar das Rentenalter 67 auf dem Schleichweg aufdrücken. Statt das beste Rentenmodell der Schweiz – ja wahrscheinlich der Welt -zu schwächen, haben wir am 25. September die Möglichkeit, unsere AHV zu stärken. Mit einer 10 prozentigen Erhöhung kann die Rente an den heutigen Lebensstandard angepasst werden. Diese markante Verbesserung kann mit je 0.4 Prozent zusätzlichen Lohnbeiträgen finanziert werden, das sind bei einem Einkommen von 5000.- Fr. gerade einmal 20.- Fr. monatlich. Das sind gute Gründe für ein Ja zur AHV+ Initiative.