Jemen – eine humanitäre Katastrophe

In Jemen herrscht wegen des vier jährigen Kriegs eine humanitäre Katastrophe. Man stelle sich das einmal vor: Von den rund 29 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner Jemens sind 24 Millionen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Das Elend ist enorm. Viele der hilfsbedürftigen Menschen sind gar nicht erreichbar. Die offizielle Schweiz hat 2018 15 Millionen Franken zur Verfügung gestellt. Im Februar 2019 sammelte die UNO 2.3 Milliarden Dollar. Am 28. März sammelte die Glückskette 3.1 Millionen für die Kriegsopfer in Jemen. Und trotzdem reicht das Geld nicht, um die humanitäre Katastrophe einzudämmen. Das wichtigste ist, die kriegerischen Auseinandersetzungen endlich zu stoppen.

In der letzten Wintersession habe ich eine Interpellation zur Situation in Jemen und dem Engagement der Schweiz eingereicht. Nach Aussagen des EDA ist die Schweiz für weitere UNO-Friedensgespräche bereit. Das ist gut so. Wenn aber nicht alle Verantwortlichen mit an den Gesprächstischen sitzen, wie Saudi-Arabien, Iran oder auch die westlichen Verbündeten wie die USA oder Großbritannien, wird es keine Fortschritte geben. Immerhin hat die Schweiz die internationalen Sanktionen umgesetzt und die Vermögen einiger Personen aus dem Jemen eingefroren. Jetzt muss sich die Schweiz intensiv einsetzen, damit weitere Verhandlungsschritte eingeleitet werden. Und endlich müssen Frauen in die Verhandlungen miteinbezogen werden, damit sich etwas bewegt. Die Menschen im Jemen brauchen endlich Frieden.