Rede zur Volksinitiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung»

Rauchen schadet der Gesundheit, verursacht Lungenkrebs, belastet unsere Krankenkassen durch vermeidbare Krankheiten. Jede und jeder weiss das. Trotzdem rauchen 31 Prozent der Männer und 23 Prozent der Frauen. Es ist eine Gewohnheit, es ist Genuss, es ist eine Sucht. Es ist erwiesen, dass viele Rauchende ihrer Marke für immer treu bleiben. Das macht es so wichtig, die potenziellen Kundinnen und Kunden möglichst früh, d. h. möglichst jung anzusprechen. Wer als erster da ist, hat eine Kundin, einen Kunden für die nächsten Jahrzehnte gewonnen. Deshalb spielt Werbung eine wichtige Rolle, eine Werbung, die klar auf Junge abzielt. Sie verkauft das Rauchen als coolen Trend, als Gemeinschaftserlebnis, als Abenteuer, als lockeres Beisammensein. Sie gibt den Zigaretten auch Natürlichkeit, so viel, dass sie schon fast gesund erscheinen. Ob jemand mit dem Rauchen anfangen will oder nicht, muss jeder und jede für sich selbst entscheiden. Bei Jugendlichen kann dieser Entscheid durch Werbung aber stark beeinflusst werden. Das zeigen auch wissenschaftliche Studien. Mehr als die Hälfte der Rauchenden geben an, bereits als Minderjährige damit begonnen zu haben.

Es braucht eine wirksame Beschränkung von Werbung, die gezielt die Jugendlichen in den Fokus nimmt. Diese Werbung soll verhindert werden; diese brauchen wir nicht. Dieses Anliegen hätten wir auch ganz einfach in das Tabakproduktegesetz schreiben können. Doch dieser Rat lehnte einen solchen Antrag ab. Falls der Ständerat in seinen Beratungen des Gesetzes nun das Anliegen noch aufnimmt und das Gesetz in diesem Sinne ergänzt, hätte die Initiative ihr Ziel erreicht und wäre nicht mehr notwendig.
Weil wir aber noch lange nicht so weit sind, ist die Initiative gerechtfertigt. Das Ziel, die Jugendlichen vor dem Einfluss der Werbung für ein gesundheitsschädigendes Produkt zu schützen, ist legitim und ein längst überfälliger Schritt.
Deshalb unterstütze ich diese Initiative, welche durch viele Gesundheitsorganisationen und Jugendstellen initiiert wurde, und bitte Sie, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, das ebenfalls zu tun.